Subcutis

Von , Ärztin
Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

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Die Subcutis (Unterhaut) ist die unterste der aus drei Schichten bestehenden Haut unseres Körpers. Sie schliesst an das Stratum reticulare der Lederhaut an und bildet das Unterhautgewebe (Subkutangewebe, Fettgewebe). Lesen Sie hier alles Wichtige über Aufbau und Funktion der Subcutis!

Was ist die Subcutis?

Die Subcutis (Unterhaut) ist die unterste der drei Hautschichten. Sie besteht aus geschlossenen Bindegewebskammern, die mit mehr oder weniger Fettzellen gefüllt sind. Das Fett wird entweder aus dem Blut in die Zellen aufgenommen oder aus Kohlehydraten direkt in der Zelle gebildet.

Der Fettgehalt des Subkutangewebes schwankt individuell sowie je nach Geschlecht und Konstitution. Auch hormonelle Einflüsse wirken sich auf den Fettgehalt der Zellen des Subkutangewebes aus.

Verbunden mit Nachbargewebe

Die Subcutis ist mit der darüber liegenden Lederhaut (Dermis) über starke Bindegewebszüge fest verbunden. Solche Strukturen verbinden sie auch mit darunter liegenden Strukturen wie zum Beispiel Sehnen, Faszien oder Knochenhaut.

Diese Verbindung kann an einigen Stellen des Körpers so stark sein, dass die Unterhaut mit ihrer Unterlage zu einem einheitlichen, nicht verschieblichen Gebilde wird. Das ist zum Beispiel an der Kopfhaut der Fall, wo man dann von Kopfschwarte spricht.

Eingelagerte Strukturen

An Körperstellen, an denen die Haut öfter an darunter liegende Knochenstrukturen gedrückt wird – wie zum Beispiel am Ellbogen, an der Kniescheibe oder an den Fersen – bildet die Unterhaut Schleimbeutel aus. Sie dämpfen an diesen Stellen die mechanische Belastung.

In der obersten Schicht der Subcutis (und in der tiefsten Schicht der Lederhaut) befinden sich die Schweissdrüsen, die tiefer liegenden Abschnitte der Haarfollikel und Rezeptoren der Haut (Vater-Pacini-Körperchen), die die Stellung von Körperteilen vermitteln.

Wichtige Aufgaben der Subcutis

Das subkutane Fettgewebe befindet sich immer in der Nähe von Blutgefässen – jedes Fettläppchen hat seine eigene Blutversorgung. So kann Fett bei einem Überangebot aus dem Blut schnell ins Subkutangewebe abgegeben und dort gespeichert werden. Umgekehrt kann gespeichertes Fett bei unzureichender Ernährung rasch abgebaut und ans Blut abgegeben werden. Da Fett einen höheren Brennwert hat als Eiweiss oder Kohlehydrate, dient das Depotfett als hochwertiger Energiespeicher.

Ausserdem bietet das Fett in der Subcutis dem Körper einen gewissen Schutz vor Unterkühlung.

Die fettgefüllten, verformbaren Bindegewebskammern sind in ihrer Grösse unterschiedlich (je nach Beanspruchung der Haut im jeweiligen Bereich) und ermöglichen eine Verschiebbarkeit der Haut gegen die Unterlage.

Die Eigenschaft der Subcutis, in ihrem Subkutangewebe Wasser zu binden, macht diese Hautschicht zu einem wichtigen Faktor für den Wasserhaushalt unseres Körpers.

Welche Probleme kann die Subcutis verursachen?

Ein Schweissdrüsenabszess entsteht durch eine Entzündung der Schweissdrüsen, bei Erwachsenen meist in der Achselhöhle, bei Säuglingen an Nacken, Rücken und Gesäss. An den Schweissdrüsen können auch Tumoren entstehen.

Ein Phlegmone ist eine eitrige Entzündung der Unterhaut, die sich flächig ausbreitet.

Im Bereich der Unterhaut können Gefässentzündungen auftreten (Vaskulitiden des Fettgewebes).

Lipome sind gutartige Fettgewebsgeschwülste in der Subcutis. Einen bösartigen Fettgewebstumor nennt man Liposarkom.

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Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:
Eva Rudolf-Müller
Eva Rudolf-Müller

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

Quellen:
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  • Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, Walter de Gruyter Verlag, 268. Auflage, 2020
  • Rassner, G.: Dermatologie, Urban und Fischer in Elsevier (Verlag), 9. Auflage, 2009
  • Silbernagl, S. et al.: Lehrbuch der Physiologie, Georg Thieme Verlag, 9. Auflage, 2019
  • Waldeyer, A.: Anatomie des Menschen, Walter de Gruyter Verlag, 19. Auflage, 2012
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